usa112011 Mit dem WoMo durch Nv, Az, Ca
Donnerstag 17. 3.
Um 6 Uhr 30 bin ich schon unterwegs, ich klettere auf die umliegenden Felsen und mach tolle Fotos vom Sonnenaufgang.
Ich hab gestern vergessen zu erwähnen, dass ich noch einen Abstecher zum Zabriskie Point gemacht hab.
Wirklich gigantisch.
Es wirkt vor Ort unwirklicher als auf den Fotos.
Heute fahr ich bis nach Lone Pine.
Eigentlich nur auf der 178.
Die führt nach dem DV erst mal 16 Meilen nur bergauf, dann wieder runter usw. durch mehrere Täler.
In einem hatte ich eine Begegnung mit einem Flugobjekt der besonderen Art.
Kurz vor mir macht ein Kampfjet der US Air Force Tiefflugübungen, d.h. er kreuzt meine Straße in einer Höhe von ca. 50-100 Metern.
Beim 1. mal bin perplex und halte mein RV an. Der Typ macht kehrt und beginnt seine Tour noch Mal. Bis ich im Eifer des Gefechts meine Kamera parat habe, kann ich nur noch den plötzlichen Senkrechtflug bis zum Nimmerwiedersehen kurz sehen und dann lange hören.
Aber trotzdem echt geil, hätte ich vorher nicht so lange getrödelt, hätte ich das Schauspiel wohl länger verfolgen können. Jedenfalls nutze ich die Gelegenheit um am Straßenrand ein Tomatencreme-Suppe zu essen (gekocht auf dem Gasherd meines RV's).
Das sind eben die Vorteile.
Gegen Nachmittag komme ich in Lone Pine an.
Blöd ist, dass es hier keinen Campground gibt. Blöd auch, dass meine Abwassertanks voll sind dagegen die Batterie recht leer ist. Aber ich hab ja noch Zeit. Die Alabama Hills sind Hintergrund vieler Spielfilme, zuletzt im Iron Man 1.
Leider ist der größte Teil zum Fahren mit dem RV nicht geeignet. Zu viele enge, nicht geteerte Wege versperren mir den Zugang. Trotzdem mache ich spektakuläre Bilder, denn diese "Steinhäufen" sind bemerkenswert schön
Aber da es noch recht früh ist, beschließe ich die 395 südlich zu fahren bis sich etwas Geeignetes findet. Und das ist beim Lake Isabella.Auf dem KOA kurz davor ist meine Reise aber zu Ende. Es dämmert bereits. Ich dock an den Full Huckup an, mach ein Grillfeuer an, wasch meine Wäsche, grill mein Steak, leg meine Wäsche zusammen, esse mein Steak und falle in mein Bett.
Freitag 18. 3.
Heute Nacht hatte es doch tatsächlich Frost. Ich bin beim Abdocken fast auf einer Eisplatte meines undichten Wasserschlauchs ausgerutscht.
Aber nach Tagesanbruch bin ich schon unterwegs und es wird schnell wärmer. Kurz nach dem schön gelegenen Lake Isabella biege ich links ab Richtung Bodfish.
Ziemlich eng und kurvenreich steigt die Straße nach oben, wieder einmal wird das Wort spektakulär beansprucht, aber so sind die Aussichten eben mal.
Und so zieht sich die in keinem Reiseführer Europas nummerierte Straße durch enge Wälder, tiefe Täler, an großen Ranches vorbei. Ich bin sehr beeindruckt, was sich die Leute so einfallen lassen.
Alte Autos mit Skeletten drin, darüber auf der Laterne Geier. Vor dem Eingangstor. Hier würde ich gerne mal einige Tage verbringen und das wird mein nächstes Ziel sein.
Oh, ich sollte mehr auf die Straße achten.
Fast hätte ich eine Konfrontation mit einer Kuhherde am Straßenrand gehabt.
Ja, die laufen hier frei rum, gehören dazu. Ich bitte sie höflich mich durch zu lassen dem sie sichtlich widerwillig nachkommen. Danke trotzdem.
Wie es Täler so an sich haben verläßt man sie durch eine Schlucht.
Die Straße dafür ist elend schlecht. Macht aber nix - ich find es toll, ist irgendwie abenteuerlich. Schade, dass ich so gerade durchfahre, aber ich merke auch an meinem Tagebuch, dass mich diese Gegend nachhaltig beeindruckt hat. Irgendwann wach ich wieder auf. Ziemlich brutal übrigens, denn von jetzt auf nachher ist dieser Highway da. Das sind übrigens meine ersten Meilen auf einem Highway - also, in diesem Urlaub. Gott sein Dank sind es nur 6 Meilen bis Keene, denn da beginnt die US 202. Die schlängelt sich parallel zum Highway hoch zu einer ganz außergewöhnlichen Besonderheit. Da oben gibt es einen Loop für Trains… eine "Achterbahn für Züge".
Die Strecke war einfach zu steil, also hat man einfach einen (natürlich ebenerdigen) Looping gemacht und innerhalb 1,7 Meilen 77 Höhenmeter geschafft.
Ich warte auf dem Aussichtspunkt 1 1/2 Stunden, aber nicht ein Zug kommt. Schade, aber dann fahr ich halt weiter. Durch die Höhenlandschaft kann man toll den Verlauf der Eisenbahn erkennen.
Ich gestehe, irgendwo hab ich genug und suche den Highway wieder, der mich schnell nach Mojave bringt.
Ich hab irgendwie eine gewisse Leere. Ich hab echt keine Ahnung warum.
Ich bin schon um 15 Uhr am Campground. Vielleicht ist es die Sehnsucht nach Fliegern, denn hier in Mojave stehen viele eingemottete Boings, Airbusse usw. rum. Leider kommt man nicht sehr nahe ran, deshalb wird es bald langweilig.Ich beschließe den Nachmittag mit KFC Chicken - genial wie sehr oft.
Danach erkunde ich den Ort noch ein wenig und so manche Rarität läuft mir über den Weg bevor ich von meinen RV aus den tollen Sonnenuntergang bestaune.