usa182018 TT-WM in Las Vegas und mehr

Las Vegas

I. Las Vegas

Diesen Urlaub teile ich in 3 Teile. Der erste Teil schildert meine Erlebnisse bei den Tischtennis Weltmeisterschaften in Las Vegas, Teil 2 die 4 wöchige Rundreise durch die Neuenglandstaaten und Teil 3 schließlich meinen Part als Städteführer in New York.

Ich habe mich für die WVC (World Veteran Champion Chips) in Las Vegas qualifiziert, also den Senioren Tischtennis Weltmeisterschaften (indem ich über 40 Jahre alt bin – smiley)

Sonntag 17.6.

Mein Flug – Delta Airlines dockt auf die Sekunde pünktlich ab. Der Flug ist langweilig, weil fast nur Wolken. Aber Grönland ist teilweise zu sehen. In Detroit landen 5 Flieger aus Europa gleichzeitig, dementsprechend dauert die Immigration. Und die Sicherheitskontrolle ist elend lang. Um 13:15 sollen wir an Gate 8 nach Las Vegas einchecken, aber der Flieger ist noch gar nicht da. 1 Stunde zu spät hebt die Boing 737-900 ab. Über den Grate Planes ist es ziemlich wacklig, aber dann … Am Grand Canyon entlang mit spektakulären Blicken. Der Anflug auf Las Vegas ist sehr heftig. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt.

Las Vegas ist heiß. Ein Shuttle bringt mich für 11:50 $ zu meinem Hotel am Strip, dem Paris Hotel. Sehr feudal. Um 8 Uhr betrete ich mein Zimmer 3052, lade meine Klamotten ab und fahre mit der Mono Rail zum Convention Center, wo die Eröffnungsfeier schon um 7 Uhr begonnen hat. Es ist viel los, aber irgendwie langweilig diese Show. Ich erfrische mich noch und fahr dann zurück zum Hotel.

 

Montag 18.6.

Um 6 Uhr steh ich auf und fahre mit der Mono Rail zum Convention Center. CV ist ein riesiger Komplex, bestehend aus West- und Ostflügel. Im Westflügel finden die WVC statt. Meine Anmeldung dauert ne Weile, geht dann reibungslos vonstatten. Ich bekomme einen kleinen Rucksack, meine Papiere und meine Startnummer. Ich hab die Nr. 4262. Dann betrete ich die Halle. Was für ein Anblick. 203 Spielplatten und 55 Platten zum Trainieren sind hier aufgebaut. Sage und schreibe 5043 Teilnehmer haben sich hier versammelt. Ich staune eine Weile, bis mich eine junge Dame aus Schweden anspricht: sollen wir trainieren zusammen? Klar doch, und so habe ich meine ersten Einheiten bei einer Weltmeisterschaft. Ich bin in meiner Altersklasse (60-64) in der Gruppe 41, von insgesamt 123 Gruppen. Wir spielen um 19 Uhr an Tisch 18. Das bekommt man per SMS mitgeteilt. So trainiere ich mit verschiedenen Leuten. Ich treffe einige bekannte Gesichter aus meiner Region u.a. Berthold Ketterer der auch in Karlsruhe gespielt hab. Ich schau mir seine Spiele an, ehe ich selber dran bin. Ich gestehe, ich bin ziemlich aufgeregt. Die Organisation ist sehr gut. Ein Freiwilliger kommt an unsere Platte und erklärt uns alles. Wir sind 4 Mann in unserer Gruppe. Ein Spanier, ein Peruaner, ein Chinese und ein Deutscher. Und der muss gleich gegen den Spanier antreten. Trotz Anspannung und Nervosität mache ich ein gutes Spiel und gewinne!!

Mann was bin ich stolz. Dann muss ich zählen und gleich darauf gegen den Peruaner spielen. Den ersten Satz gewinne ich locker, aber dann kommt meine Krankheit zum Tragen. Mir wird schwindlig. Und so verliere ich den zweiten Satz knapp, die beiden anderen deutlich. So ein Mist. Bei meinem letzten Spiel gegen den Chinesen geht`s mir wieder besser. Der Chinese ist bärenstark, aber ich mach ein gutes Spiel. Trotzdem habe ich keine Chance. Um 10 Uhr bin ich im Hotel und dusche, weil es in der Halle keine Duschen gibt !! und laufe dann den Strip entlang. Hab ich erwähnt, dass es In LV heiß ist? Um 121 Uhr immer noch 30 Grad.

 

Dienstag 19.6.

Heute beginnen die Doppelkonkurrenzen. Ich schaue Berthold bei seinen Spielen zu. Um 14 Uhr bin ich dran. Mein zugeloster Partner entpuppt sich als Deutscher. Der gebürtige Schwabe spielt jetzt bei Magdeburg und ist mir auf Anhieb sympathisch. Wir passen gut zusammen und gewinnen unser erstes Spiel gegen die Schotten. Das zweite Spiel, gegen bärenstarke Chinesen (was sonst), verlieren wir unnötig. Gegen die Finnen verschenken wir den sicher geglaubten Sieg im fünften Satz mit 9:11, aber wie gesagt, war das eigenes Unvermögen, durch das wir die Hauptrunde verschenkt haben. Leicht frustriert fahre ich zum Hotel zurück. Danach laufe ich zum Gordon Biersch, einer privaten Brauerei, die ich auch schon früher erwähnt habe. Chicken Wings und zwei Hefeweizen beruhigen mich. Irgendwie hab ich Lust auf spielen. Und dazu gibt es in Las Vegas reichlich Möglichkeiten. Ich setz mich im Paris an eine Pokermaschine, werfe 1 $ ein und hab 3 10er. Noch ein Spiel und ich hab 4 10er. Ich glaub es nicht. Ich wechsle der Platz und bekomme doch tatsächlich eine Straße. Dann höre ich auf, mit 3 $ Einsatz in 3 Minuten 72:50 $ gewonnen. Ich schlendere durch das Paris und geh dann schlafen.

Mittwoch 20.6.

Heute ist spielfrei und sehr heiß. Deshalb schau ich mir die verschieden Casinos an. Im Venetian bleib ich an einem Roulette Tisch stehen. Ein junger Mann, locker gekleidet, zieht ein dickes Bündel 100 $ Noten aus der Tasche. Er zählt 10 Noten ab und wirft sie auf eine Zahl – alles futsch. Er zählt 10 weitere ab und wieder das gleiche Spiel. Das geht noch zweimal so, dann gewinnt er 36 tausend $. Wahnsinn. Ich laufe den Strip entlang, bei 44 Grad. Am Abend zieht es mich wieder zum Gordon Biersch.

Donnerstag 21.6.

Heute ist wieder TT angesagt. Aber nicht lange. In der Trostrunde verliere ich mein erstes Spiel und bin raus. Ich bin enttäuscht, aber ich hab verdient verloren. Ich schau Berthold, Roland und seinen Freunden zu, wie sie nach und nach ausscheiden. Am Abend gehe ich zum dritten Mal zum GB, allerdings mit Roland, Dieter und Co.

Freitag 22.6.

Roland und ich treten in der Trostrunde im Doppel an. Wir harmonieren sehr und irgendwie landen wir im Halbfinale!! Dort treffen wir auf zwei USA Chinesen. Was die in der Trostrunde zu suchen haben ist mir heute noch schleierhaft. Die gewinnen auch die Trostrunde. Na gut … Turnier vorbei, trotzdem sind wir stolz. Ich fahre zurück zum Hotel. Ich such mir die gleiche Pokermaschine aus. Ich glaub`s ja nicht, nach 4 Spielen bekomme ich 4 Achter, 52 $. Die Jungs aus Gommern wollen nach Downtown, also fahren wir mit dem Bus dahin. An der Freemont Street essen wir Prime Rips und schauen dann dem Treiben zu. Es ist schon Wahnsinn was hier abgeht. Spät kommen wir im Hotel an und nehmen noch gemütlich einen Drink.

Samstag 23.6.

Am Morgen sind wir in der Halle und schauen uns die Spiele der Hauptrunde an. Später fahre ich zurück zum Hotel und schau mir das Spiel der WM gegen Schweden an, mit vielen anderen. Danach fahre ich zur Halle zurück. Jetzt spielen auch die Großen, wie Jörg Rosskopf oder Persson.

Abends gehe ich mit Berthold und seiner Frau Elena ist Westgate Hotel. Dort ist das Benihana, ein Restaurant, an dem die Speisen am Tisch zubereitete werden. Ein schönes Erlebnis. Es wird ein schöner Abend. Zum Schluss trinke ich im Paris noch einen Moskow Mule an der Bar.

 

Sonntag 24.6.

Ich schlafe aus und fahre dann wieder zum Convention Center. Wieder bin ich beeindruckt von der Größe. Heute sind die Endspiele. Da wird TT vom Feinsten geboten. Jörg Rosskopf wird zum zweiten Mal Weltmeister im Doppel, zusammen mit seinem Partner Chen Weixing. Ich gratuliere ihm und frage ihn ob er mit aufs Bild will.
Ich bestaune die Leistungen der Ü90 Damen und Herren. Ein tolles Erlebnis.

Am Abend entschließen wir uns für das Hofbräuhaus. Wir verbringen einen schönen Abend zusammen. Roland hat zwischenzeitlich seine Frau Gabi vom Flughafen abgeholt. Zusammen mit seinen Kumpels machen sie noch eine Rundreise durch den Südwesten. Wir schlendern noch am Strip entlang und nehmen einen Abschlusscocktail im Hotel. Danach heißt es Abschied nehmen.

 

Fazit: Es war eine beeindruckende Woche die mir noch lange in Erinnerung bleibt. Ich habe einige sehr nette Leute kennengelernt, tollen Sport erlebt und an meiner ersten WM teilgenommen. (Warum eigentliche erst die Erste, frage ich mich) Die Organisation war hervorragend. Las Vegas war wie oft sehr heiß, in der Halle allerdings musste man eine Jacke anziehen, da es dort drinnen nur ca. 18 Grad hatte, die Klimaanlagen liefen auf Hochtouren. (Die spinnen die Amis).  Ende Teil eins.

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aktualisiert: 26.03.2021